Donnerstag, 22. Juli 2010

Grüne werden ihren eigenen Ansprüchen noch nicht gerecht

Ein wenig überrascht zeigt sich die SPD-Fraktion angesichts jüngster Veröffentlichungen der Grünen. Da ist die Rede von der sinnvollen Nachverdichtung bei der Bebauung unter Einbeziehung der Anwohner, die Grünen-Chef Ingo Kolmorgen nun fordert, damit nicht „weitere Freiflächen zugebaut und der Erholungswert gemindert“ wird. Gleichzeitig führt er an, dass die Diskussionen um neue Gewerbegebiete zeigen, dass die Bürger nicht mehr einfach Planungen hinnehmen ohne der Auswirkungen zu hinterfragen.

Damit liegt er ganz auf der Linie der SPD. Diese hat sich zum Beispiel bereits von Anfang an der Sorgen und Nöte der Delrather Bürger angenommen, die seit Monaten gegen ein „Gewerbegebiet Kohnacker“ kämpfen. „Wenn die Grünen die Delrather erst genommen hätten, hätten sie in den entsprechenden Gremien gegen eine Einleitung des Verfahrens zur Änderung des Regionalplans stimmen müssen“, wundert sich Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt „Den Bürgern erst zuzuhören und sie mit ins Boot zu nehmen, wenn alle Vorraussetzungen für ein Gewerbegebiet bis fast an die Wohnbebauung geschaffen sind, ist bestimmt nicht der richtige Weg.“

Beim Thema „Nachverdichtung statt Freiflächenerschließung“ erinnert der stellvertretende Vorsitzende Nils Szuka auch auf eine Anfrage der SPD vom 13. April für die Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurden detaillierte Angaben über den Bestand an verfügbaren öffentlichen und privaten Gewerbeflächen gefordert, um vor einer Neuplanung zunächst die vorhandenen Potentiale auszuschöpfen: „Ganz im Sinne der aktuellen Forderungen der Grünen“.

Anregungen der Bürger sammeln, deren Interessen vertreten - hier sind sich die SPD-Vertreter mit den Grünen einig und rechnen deshalb auch bei einem anderen Projekt mit deren Unterstützung. Denn Schmitt geht davon aus, dass die Planungen für ein „Seniorenzentrum Langemarkstraße“ trotz massiver Anwohnerproteste noch nicht vom Tisch sind. „Wenn die Grünen ernsthaft dagegen sind, weitere Frei- und Erholungsflächen zuzubauen müssen sie, wenn dieses Projekt auf den Tisch kommt, auch hier notfalls gegen die Interessen ihres Koalitionspartners Stellung beziehen.“

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